eEducation Sommertagung in Klagenfurt

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eEducation Sommertagung 2013

Sommertagung

1. Tag – 26. August 2013

Einen Überblick über die Vorträge der nächsten Tage findet man hier.

Vortrag: „Lernen! Digital. Vernetzt? Conclusio.“ von Gerhard Brandhofer u.a. basierend auf der JIM Studie 2010, einer Basisuntersuchung zum Umgang mit Medien 12 – 19 jähriger.
Tipp: MedienFundgrube

Vortrag: „Excellence in Teaching and Learning“ von Russell Stannard TeacherTrainingVideos stellt Videos über diverse Themen zur Verfügung (z.B. JING, ein Tool, das für Video-Feedback für SchülerInnen und Studierende eingesetzt werden kann).

Die Tagung zeichnete sich durch eine Vielzahl von Open Spaces aus, die im Workshop-Format abgehalten wurden. Die Themen und Inhalte der Workshops findet man hier.

Workshop: „Freie Bildungsinhalte nutzen – Urheberrechtsprobleme vermeiden“, der Schummelzettel von Lehrenden für Lehrende mit 30 weiterführenden Links. Der Workshop führte zu Verwirrung, da die TeilnehmerInnen sowie die Vortragenden sich nicht einigen konnten, was wann urheberrechtlich geschützt ist und wie, wann und ob man etwas herzeigen bzw. vervielfältigen darf. Schlussendlich hat ein Vertreter eines Verlages aufgeklärt, das grundsätzlich alles verboten ist, aber: „Wo kein Kläger, da kein Angeklagter“.
Tipp: COER13 – Lizenzierung von OER – Die Bestandteile der Creative-Commons-Lizenzen (YouTube)

Podiumsdiskussion: VertreterInnen aus Deutschland, England, Finnland, Österreich, Schweiz, Slowenien, Ungarn beantworten Fragen wie sie zu dem Einsatz und Umgang mit Technologien in der Bildung stehen und wie sie das Schulsystem in ihrem Land einstufen. Podiumsdiskussion 2. Tag – 27. August 2013

Workshop: „voXmi – voneinander, miteinander Sprachen lernen“ mit Erika Hummer

  • voXmi fördert Vielsprachigkeit, interkulturelles Lernen und Deutsch als Zweitsprache sowie Integration, Identifikation, Selbstwertgefühl und Vieles mehr.
  • derzeit gibt es 20 Voxmi Schulen österreichweit
  • Die Kinder gestalten selbst den Ablauf der Stunden und die Lehrkraft gibt Impulse.

Voraussetzung für die Teilnahme von Schulen: Eine Lehrkraft braucht eine Ausbildung (Besuch von Seminaren) und fungiert als Multiplikator.
Tipp: „Die Entstehung der Sprachen“ von Luis aus Südtirol

Workshop: „Digitale Kompetenz (DigiKomp) Ausbildung und LehrerInnenbildung“ mit Futschek, Grossmann und Standl

  • Welche Medienkompetenzen brauchen wir?

DigiKomp Vorschläge von den WorkshopteilnehmerInnen:

  • Institutionalisierung der DigiKomp auf politischer Ebene
  • Fachdidaktik Innovationen: Experten und Interessierte Zusammenführen
  • Einteilen was Informatiker im Bereich eLearning machen und was Pädagogen, sodass Dinge nicht beide machen

Positionspapier der OCG – Österreichische Computer Gesellschaft (pdf)

  • alte Strukturen aufbrechen, wir reden hier nicht über Formatierungen etc.
  • Unsere Generationen müssen sich darüber Bewusst und geschult werden, dass „neue Medien“ nicht Sache von Informatikern ist, sondern, dass Medien in der Bildung eingesetzt werden und die Ausbildung fördern.

Die Diskussion driftete in die Problematik der Erziehung von Kindern, den Anteil von Zeit, den Eltern für die Kinder aufbringen und das Interesse für die schulische Bildung ab. Networking in den Pausen Vortrag: „Zur Situation in Slowenien“ von Andrej Brodnik

Vortrag: „Self-Evaluation of ICT Usage at Hungarian Schools“ von Marta Hunya
Das Resultat der Studie ergab, dass sich über die letzten 3 Jahre vor Allem die Infrastruktur der Schulen in Bezug auf IKT verbessert hat – laut der Selbsteinschätzung. Marta betont, dass es wünschenswert sei, dass das Lernen und das Lehren sich verbessern sollte. Der Vergleich der Studie zwischen Österreich und Ungarn ergab, dass Österreich den Ungaren voraus ist. Das System zur Selbstevaluierung zum Thema „ICT and School Development“ heißt eLEMÉR

Vortrag: „Jugend und Digital Citizenship“ von Heinz Moser Vom User zum Digital Citizen

Heinz Moser

Tipp: Sein Blog über Medienwelten

3. Tag – 28. August 2013

Vortrag: „Jugend in der Mediengesellschaft“ von Matthias Rohrer (Jugendkultur.at – Institut für Jugendkulturforschung Wien und Hamburg)
Ein sehr Interessanter Aspekt in diesem Vortrag war:
Der Mensch als Produkt im Web 2.0 – Selbstvermarktung um Zustimmung und Anerkennung zu bekommen. Ist das nicht der Fall, fehlt diese Bestätigung, was oftmals ein Problem sein kann. In der Generation Facebook herrscht hoher sozialer Druck von Gleichaltrigen: MoF = Mensch ohne Freunde.

jugendkultur.at

Vortrag: „Digital Literacies and 3D in Education“ von Anne Bamford von der International Research Agency
Sie berichtet über ihre Erfahrungen und Forschungen im Rahmen des LiFE 1-Project – Learning in Future Education, in dem 3D Technologien eingesetzt worden sind.
Forschungsergebnisse waren u.a., dass Bilder und lernen im engen Zusammenhang für Kinder stehen. Bilder und Text werden komplett unterschiedlich verinnerlicht, verstanden und aufgenommen. Bilder können z.B. unser Verhalten ändern: Wenn wir eine Person auf die Straße springen sehen, dann fahren wir langsamer bzw. halten an. Ebenfalls wurde entdeckt, dass Mädchen, trotz des Einsatzes von Technologien in der Schule weiterhin Leistungsstärker als Jungs sind.
Es stellt sich eine allgemeine Frage: „Kann 3D beim Lernen helfen?“ Wenn nicht, dann brauchen wir es nicht im Klassenzimmer! Doch 85% der Kinder in der Studie sagen, dass sie durch Bilder lernen und nur 15% durch Zuhören.

Erika Hummer fügte am Ende des Vortrages hinzu, dass sie in Helsinki in einer dieser Schulen war, wo 3D Technologien im Klassenzimmer eingesetzt werden. Sie beobachtete, dass die Kinder direkt in der 3D Welt versunken sind und dass sie sich anschließend engagiert in die Diskussion über das Thema eingebracht haben. Sie waren emotional beim Thema.

Resümee: Die Veranstaltung ist vom Organisatorischen sowie vom Inhaltlichen eine gelungene und zielorientierte Tagung gewesen! Die TeilnehmerInnen waren motiviert und engagiert in ihren OpenSpace Sessions und es kam zu regen Diskussionen. Allerdings hat es hier und da an handfesten Resultaten gefehlt. Es ging vielmehr um einen Austausch von Ideen und Erfahrungen als um konkrete Handlungsvorschläge für eEducation.
Fast alle der Vorträge waren sehr professionell und mitreißend. Sehr gut ist ebenfalls der Zugang zu den Themen und Inhalten der OpenSpace Workshops auf der Moodle Plattform, sodass man nochmals über Inhalte reflektieren kann und sich über Workshops, an denen man nicht teilnehmen konnte, informieren kann.
Ich finde, dass dem Einsatz von Medien in der Lehre sowie das Nutzen von digitalen Technologien für das Lernen einen zu abstrakten Stellenwert gegeben wird und dass wir versuchen sollten, einen natürlichen Umgang zu finden – wie es eben auch die derzeitige Schulgeneration hat. Es kam mir teilweise so vor, dass wir vielmehr unsere Generationen von etwas Neuem überzeugen müssen bzw rechtfertigen, was die jüngere Generation gar nicht in Frage stellen würde.

Video von Kärnten TV
Newsletterbericht von eLSA (eLearning im Schulalltag)