Open Education bei den Linuxwochen Wien 2013

Anfang des Monats waren Tanja und ich bei der 2013er Ausgabe der Linuxwochen Wien. Ich durfte dabei schon in der Vorbereitungsphase ein wenig bei der Organisation von Vortragenden für den Open Education Track helfen.

Der erste Vortrag des Tages war von Martin Putzlocher der über seine Erfahrungen mit einem Wahlfach Software-Entwicklung an seinem Gymnasium in Bayern berichtet. Aus OLPC Perspektive besonders spannend ist dabei natürlich, dass seine SchülerInnen dabei Sugar Activities entwickeln. Ich war schon vor knapp einem Jahr mit Martin in Kontakt gewesen und hatte seine Arbeit etwas verfolgt, aber es war super in dem Vortrag einen tieferen Einblick zu bekommen und auch die Perspektive von zwei mitgereisten Schülern zu hören.

Weiter ging es dann mit Chris Wegmayr, der unter dem Titel Open Source in der Volksschule diverse Software und ihre Verwendungsmöglichkeiten vorstellte. Ich kannte die meisten der vorgestellten Programme schon, es war aber sehr interessant mehr über die diversen Einsatzbereiche zu erfahren und aus dem Publikum kamen diesbezüglich auch gute Vorschläge.

Anschließend durfte ich auf das Podium um unter dem Titel Open Software|Hardware|Content|Access in Education diverse entsprechende Projekte und Initiativen vorzustellen. (Dabei fällt mir ein, dass ich bei Gelegenheit meine Präsentationsfolien auf Speaker Deck hochladen werde.)

Nachdem ich mir eine kurze Pause, der allerdings leider der Raspberry Pi Vortrag zum Opfer fiel, gegönnt hatte, ging es mit einer kleinen Open Education Podiumsdiskussion, die von Georg Kainz von quintessenz moderiert wurde, weiter. Bei Podiumsdiskussionen an denen ich teilnehme, tue ich mir immer sehr schwer zu beurteilen wie interessant und relevant – oder eben nicht – sie für das Publikum waren. Falls sie eine/r der LeserInnen hier gesehen hat dann würde ich mich über entsprechendes Feedback (in der Form eines Kommentars oder gerne auch per E-Mail) sehr freuen.

LinuxtageFoto: Martin Putzlocher, Tano Bojankin, Christoph Derndorfer, Georg Kainz (v.l.)

Danach habe ich mir vor allem dem Networking gewidmet, wobei ich mir zwischendurch allerdings auch noch den Vortrag von Kerstin Kollman über Rails Girls Vienna, den Wiener Ableger der internationalen Rails Girls Initiative, angehört habe. Die Session war auch noch sehr spannend und anschließend haben sich Tanja und ich auch noch länger mit Kerstin ausgetauscht und über Kooperationsmöglichkeiten unterhalten.

Kurz: Der Open Education Track war aus meiner Sicht ein voller Erfolg, wobei mir, abgesehen von den spannenden Inhalten, vor allem die Möglichkeiten des Austausches mit alten und neuen Freunden und Bekannten sehr gut gefallen und Spaß gemacht hat.

OC13 Kongress in Linz

Am 14.5.2013 waren Christoph und ich auf dem Open Commons Kongress in Linz und haben uns die Vorträge des „Bildung & Wissenschaft Tracks“ angehört.

Am Besten hat mir der Vortrag von Jörn Loviscach über „Der Inverted Classroom: ein Vehikel für offene Lehr- und Lernmaterialien?“ gefallen. In dem Vortrag sprach er über seine Erfahrungen und Experimente, wie er seinen Studierenden am Besten etwas vermitteln kann. Im Rahmen von „inverted classroom“, einer Unterrichtsmethode, werden Lernmaterialien im Vorhinein bekannt gegeben, von Studierenden vorbereitet und beim Präsenztermin diskutiert, sodass der Frontalunterricht auf das Internet ausgelagert wird und das face-to-face Treffen produktiv auch für interaktive Arbeit und Feedback genutzt werden kann.

OC13 Kongress LinzHerr Loviscach hat bemerkt, dass Studierende leicht abgelenkt sind und sich nur mehr kurz konzentrieren können, sodass er kurze Lernvideos produzierte und sie zur Verfügung stellt. Er stellte fest, dass diese Videos schwer scannbar sind (im Gegensatz zu Texten) und das es daher beim „Konsumenten“ zum dual-coding kommt. Hinzu kam, dass ihm einfache Lernvideos zu wenig interaktiv waren, sodass er kleine Quizze mit eingearbeitet hat, um die Studierenden aktiv in den Lernprozess mit einzubinden. Er plädiert für Lückentexte, wo Studierende ihr eigenes Skript kreieren.
Im Zuge der Details der Videoproduktion wurde auf die Khan Academy verwiesen, die mittlerweile eine große Vielfalt an Lernvideos online zur Verfügung stellt. In Bezug zum Zugang zu elektronischen Materialien wurde die Problematik des technischen und auch des mentalen Zugangs betont.
Wer Lust bekommen hat, sich den Vortrag anzuhören bzw anzuschauen: hier das YouTube Video!

In dem Vortrag über „Offene und freie Schulbücher“ hat Heiko Przyhodnik von Schulbuch-O-Mat aus Berlin referiert. Er beschäftigt sich in Berlin gemeinsam mit einem Lehrer mit der zur Verfügungstellung eines Biologie Schul-E-Books zum Schulstart in Deutschland. Er ging auf die Erfahrungen und Hürden zu Inhalten, Finanzierung und Akzeptanz ein. Das Projekt hat in den letzten Monaten ein gutes Fundament für offene Lehrmaterialien geschaffen und bietet auch noch viel Potential für Weiterentwicklungen wie beispielsweise die Möglichkeit zu Interaktionen im E-Book. Hier könnten sicherlich einige Anstöße aus dem Vortrag von Herrn Loviscach helfen. Allerdings wachsen solche Projekte mit der Zeit, lernen während des Prozesses und sind veränderbar.

SIA Preisverleihung

Am 13.5.2013 fand die Preisverleihung des Social Impact Awards 2013 im Hub Vienna statt. 5 tolle Projekte haben gewonnen:

Gewinnerprojekte (Jury): Buch-Piloten, Silver Linings, Werkstadt Meidling
Gewinnerprojekt aus dem Community Voting: TheaterFlucht
Publikumspreis: Institut für angewandte Korruption

SIA PreisverleihungChristoph und ich haben viele auch neue Kontakte geknüpft und uns inspirieren lassen, mit wem bzw wie man miteinander kooperieren könnte. Wir freuen uns auf die weiteren Monate und was dort so passieren wird.

Online-Version vom Komponentenspiel

Für die Aufbau und Funktionsweise eines Computers Workshops haben wir wohl immer am meisten Materialien mit. Abgesehen von den Laptops, die von den TeilnehmerInnen zerlegt – und danach natürlich wieder zusammengeschraubt – werden, bringen wir auch diverse Hardware-Komponenten mit. Als Abschluss und Wiederholung haben wir ein Komponentenspiel entworfen bei dem die Namen und Beschreibungen von 6 verschiedenen Hardware-Komponenten den entsprechenden Fotos zugeordnet werden müssen. Wir haben bezüglich dem Spiel auch schon mehrmals gehört, dass dies auch für die Tage oder Wochen nach unseren Workshops eine gute Möglichkeit wäre um die besprochenen Inhalte zu wiederholen.

Dank der tatkräftigen Unterstützung von Andreas Kriwan ist dies nun auch ohne Drucker, Schere und Laminiergerät möglich, weil er für uns eine Online-Version des Komponentenspiels entwickelt hat!

Die zufällig angeordneten Namen und Beschreibungen der Komponenten müssen dabei von ihren Feldern rechts auf die entsprechenden Felder in der Mitte gezogen werden. Sobald alle Kärtchen in einem entsprechenden Feld liegen wird automatisch überprüft ob alle Antworten stimmen. Falls dies nicht der Fall sein sollte, werden die entsprechenden Felder rot markiert.

komponentenspielDas Spiel ist unter diesem Link verfügbar bzw. natürlich auch auf der Seite des Aufbau und Funktionsweise eines Computers Workshops zu finden. Viel Spaß beim Spielen!

Und Andreas, vielen Dank nochmals für deine Unterstützung!